Gegründet wurde (I)NTACT von Christa Müller, der Frau des ehemaligen Finanzministers Oskar Lafontaine. Bei einer Reise nach Benin im Jahr 1995 wurde sie von der Frau des damaligen Präsidenten auf das Problem der Genitalverstümmelung aufmerksam gemacht und um Unterstützung gebeten. Im darauffolgenden Jahr gründete Christa Müller den Verein (I)NTACT e.V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die grausame Praktik der Mädchenbeschneidung zu bekämpfen. Der Verein wird nicht selbst vor Ort tätig, sondern unterstützt einheimische Organisationen bei ihrer Arbeit. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sprechen die einheimischen Sprachen und kennen die schrecklichen Folgen der Tradition oft aus eigener Erfahrung. Sie fahren auf Mofas in die Dörfer und sprechen mit den einzelnen Familien.
Intact
Ghana
(I)NTACT e.V. unterstützt afrikanische Partnerorganisationen bei ihrem Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung. Diese führen Aufklärungskampagnen in den betreffenden Regionen durch. Erfolgreich war (I)NTACT schon in Burkina Faso, Senegal und Togo tätig. Nun startet ein Projekt im Norden Ghanas, um dort bis 2015 die Genitalverstümmelung überwunden zu haben.
Projektname
Intact
Ort
Ghana
Projektpartner
(I)NTACT e.V. wurde 1996 von Christa Müller gegründet (Frau des ehemaligen Finanzministers Oskar Lafontaine).
Projektpartner Homepage
Ziel des Projektpartners
Durch Aufklärungskampagnen zum Thema “Mädchenbeschneidung” und der Erschließung alternativer Einnahmequellen für die Beschneiderinnen soll die Genitalverstümmelung in Ghana bis zum Jahr 2015 überwunden werden.
Ziel der BeA-Stiftung
Beteiligung an den Kosten für die Beseitigung der Genitalverstümmelung in Ghana.
Kampf gegen die grausame Praxis der Mädchenbeschneidung
Wichtige Aufklärungsarbeit
Mit Hilfe von Bildtafeln und Beckenmodellen erläutern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von (I) NTACT die gravierenden gesundheitlichen Konsequenzen der Genitalverstümmelung. Ein weiteres Aufklärungsmittel neben Gesprächen sind Filme oder Theaterstücke. Diese sprechen die Zuschauer auf einer sehr persönlichen Ebene an und führen oft zu spontanen Erfahrungsberichten und Stellungnahmen gegen die Genitalverstümmelung. Die Projektpartner organisieren auch Dorfversammlungen, bei denen in großer Runde über das Thema Mädchenbeschneidung gesprochen wird. Dies ist wichtig, denn Familien können nicht alleine entscheiden, ihre Mädchen nicht mehr beschneiden zu lassen. Daher wird auch immer flächendeckend in einer Region gearbeitet. So müssen Familien nicht befürchten, dass ihre Töchter keinen Ehemann finden, wenn sie nicht beschnitten sind. Die Beschneiderinnen werden ebenfalls durch Projektmitarbeiterinnen aufgeklärt. Wenn sie sich entschließen, ihr blutiges Handwerk aufzugeben, erhalten sie einen Kleinstkredit, um sich alternative Einkommensquellen zu erschließen. An Schulen werden Mädchen über ihren Körper und ihre Rechte aufgeklärt.
Einbeziehung traditioneller Autoritäten
Von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Projekte ist die Arbeit mit den traditionellen und religiösen Autoritäten, wie Fetischpriester, Dorfchefs, Imamen. Sie sind diejenigen, die über die Einhaltung von Traditionen und religiösen Vorschriften wachen. Wenn sie von der Aufgabe der Tradition überzeugt sind und in ihren Gemeinschaften verkünden, dass die Ahnen mit dem Ende der Mädchenbeschneidung einverstanden sind und dass der Islam keine Genitalverstümmlung vorschreibt, ist dies ein entscheidender Schritt für die Überwindung der Tradition.