Sie ist 15 Jahre alt. Auf der Bühne, die sie gerade vor 600 Zuschauern beim Life Award in Innsbruck 2011 an der Hand ihres Vaters betreten hat, steht sie fest und unerschütterlich vor ihrem Keyboard, mit dem sie sich gleich selbst begleiten wird. Wie ein abgeklärter Profi stellt sie sich und ihr nächstes Stück vor, als hätte sie nie etwas anderes getan. Dann traut sie sich ausgerechnet an ein Stück von Eva Cassidy, der erst vor ein paar Jahren an Krebs verstorbenen künstlerischen “Mutter” von Singer-Songwriterinnen wie Norah Jones und ….. Ihr Blick ist an die Decke gerichtet, ihre Stimme füllt den grossen Raum und ihr Tempre wird immer dann besonders, wenn es vom leisen in den ergreifenden lauten Übergang geht. Vor allem beim “Halleluja”, ihrem wohl stärksten Stück zeigt sie ein Gefühl im Ausdruck, das viele “erwachsene” Sängerinnen gerne hätten.
Fabienne ist blind und so spielt sich ihre Welt im Dunkeln ab. Das mag ein Grund sein, warum sie so konzentriert wirkt, aber eben nicht verschlossen. Sonst könnte sie ihr Pblikum gar nicht erreichen. So wie bei ihrer Teilnahme bei Deutschland sucht den Superstar, bei dem Fabienne von immerhin 37000 Bewerbern den 7. Platz errang. So viel Goodwill lässt eine solche Sendung gar nicht zu, als dass nicht letztlich die Leistung bei den letzten 1000 Teilnehmern entscheidet. Und da war Fabienne erst 13 Jahre alt.